Von einer Hochzeit, die mit Warten beginnt
Eingeladen wurde zu einer Hochzeit auf einem Gut. Die Gäste versammelten sich erwartungsvoll in einer ‚Kirche’, die für diesen Tag aus einem festlich geschmückt Platz unter einem Dach bestand. Von hier aus konnten die Gäste fast das ganze Gelände überblicken. Der Bräutigam zog feierlich in die Kirche ein.
Kannst du dir das vorstellen? Der Bräutigam betritt, begleitet von einer festlichen Musik die Kirche und die Braut ist weit und breit nicht zu sehen?
Der freudig lächelnde Gesichtsausdruck des Bräutigams ließ keine Zweifel aufkommen: Seine Braut würde ihn nur traditionell bedingt etwas warten lassen. Um jedem Zweifel zu begegnen, die Braut wurde, begleitet von ihren Trauzeuginnen und geführt von ihrem Vater den langen Weg quer über das Gelände zum Traualtar geführt.
Die Traugemeinde nahm die Braut freudig in Augenschein, das Lächeln des Bräutigams hatte sich längst in ein glückliches Strahlen verwandelt. Der Traugottesdienst konnte beginnen.
In der Bibel (Matthäus 25) gibt es eine Hochzeitsszene, von der Jesus berichtet. Ganz anders als im geschilderten Fall, ließ hier der Bräutigam auf sich warten. Er kam und kam nicht. Völlig unvorbereitet, schliefen die Frauen, die ihn zur Braut begleiten sollten, ein.
Mir vorzustellen, was passiert wäre, wenn bei der beschriebenen Hochzeit die Braut gekommen wäre und der Bräutigam gefehlt hätte, dafür fehlt mir sämtliche Kreativität. Die Gäste hätten vielleicht begonnen, ihre Witze zu reißen, hätten jemanden geschickt, um zu sehen, „wo der Kerl denn steckt“, ob es ein Problem gibt.
Jesus zielt hier in erster Linie auf die Jungfrauen ab, meint aber alle, die auf den Bräutigam warten, also alle seine Nachfolger.
Wie wartest du auf die Wiederkunft von Jesus? Gespannt, freudig, erwartungsvoll... oder eher müde und schläfrig? Das hat jetzt schon so lange gedauert, dass du dich sogar fragst, ob das den wirklich noch Sinn macht.
Jesus macht immer wieder klar, dass auf in Verlass ist!
Eine gesegnete Zeit!
Manuel Bendig