Bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem bat er Gott darum, dass er die Gebete erhören möge, die sein Volk an ihn in der Hinwendung zum Tempek richten. Dabei waren ihm die Gnade durch die Vergebung Gottes ein ganz besonderes Anliegen.
Nun könnte man meinen, und viele Menschen neigen auch dazu, dass eine richtige Gebetshaltung oder die Richtung, in die das Gebet gesprochen wird, oder gar die richtigen Formulierungen den Ausschlag dafür geben, ob Gott ein Gebet erhört. Bevor wir solche Vorstellungen kritisieren, scheint es ratsam zu sein, das eigene Gebetsverhalten und die eigenen Vorstellungen, wie, wann und warum Gott Gebet erhört oder auch nicht, zu überprüfen. König Salomo ging es vordringlich darum, dass ein Gebet ernsthaft ist und von Herzen kommt. Deshalb formulierte er: "... höre es im Himmel, wo du wohnst, vergib ihm und hilf. Gib jedem, was er verdient, denn du allein kennst das menschliche Herz." (1. Könige 8,39).
Äußerliche Rituale, egal welcher Art, beeindrucken Gott in keinerweise. Es ist vielmehr unser Herz, also unser Denken und Fühlen, unsere Grundentscheidung über unsere Beziehung zu ihm. Treffend beschreibt dies die Formulierung: "Es muss von Herzen kommen." Dies bedeutet. dass ich trotz meiner Fehler und meines Versagens, wenn ich in der Tiefe meines Herzens mich zu Gott halte, es genau diese Entscheidung ist, die für Gott zählt.
Das verleiht mir eine tiefe, innere Ruhe, auch wenn ich noch lange nicht so lebe, wie ich es mir selbst, bzw. wie Gott es sich für mich wünscht. Gleichzeitig ist es nicht meine Kraft, meine Anstrengung oder gar Verdienst, sondern allein sein Wirken, auf das ich vertrauensvoll hoffen darf.